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Wie Rozette Kats den Holocaust überlebte
Eindrucksvolle Geschichtsstunde: Zeitzeugin erzählte Schülern der Oberschule Bad Gandersheim von ihrem Leben.

Berührt von der Lebensgeschichte der Rozette Kats erlebten Schüler der Oberschule Bad Gandersheim vor wenigen Tagen im Forum eine ganz besondere Geschichtsstunde. Die 1942 in Amsterdam geborene Jüdin überlebte den Holocaust, weil sie von Adoptiveltern versteckt wurde. Als Zeitzeugin vermittelte sie ihre Perspektive auf die damaligen Ereignisse und beantwortete die Fragen der Jugendlichen.
Begrüßt wurden die Neunt- und Zehntklässler von Schulleiterin Petra Dröge. „Wir alle mussten erleben, dass in den Herbstferien ein Anschlag geplant war, zum Teil auch durchgeführt wurde auf eine Synagoge. Das zeigt, dass Gespräche wie diese und Begegnungen wie diese sehr wichtig sind“, erklärte Dröge an die Schüler gewandt, bevor sie das Wort an Kats übergab.
„Es ist wichtig für junge Leute heute zu wissen, was mit Menschen geschehen ist, weil andere Menschen etwas sehr Schlimmes gemacht haben“, sagte Kats zu Beginn. Der Zweite Weltkrieg sei „Menschenarbeit“ gewesen und nicht ein Gewitter vom Himmel. „Menschen haben andere Menschen gejagt als wären sie Tiere. Und meine Familie und ich gehörten zur Gruppe der Tiere, wir waren Juden“, so Kats. Sie berichtete, wie sich das Leben für Juden Schritt für Schritt verschlechterte, bis es so schlimm wurde, dass es nicht mehr lebenswert gewesen sei. Viele hätten sich das Leben genommen. Bewusst sei eine Trennung in der Gesellschaft zwischen Juden und Nicht-Juden herbeigeführt worden.
„Kindern und Erwachsenen wurde es verboten, irgendwo hinzugehen, wo es einigermaßen Spaß geben könnte“, berichtete Kats. Dies habe unter anderem für Kinos, Cafés und Restaurants, Schwimmbäder und Bibliotheken gegolten, so der Gast, der die Wahrheit über sich, seine Geschichte, den Mord an seinen Eltern und den Großteil seiner Eltern erst als Sechsjährige erfuhr.
Bis dahin dachte die Niederländerin, sie hieße Rita und ihre Adoptivmutter sei auch die Person, die sie geboren hat. Doch ihre Eltern wurden während des nationalsozialistischen Regimes über Westerbork deportiert in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Beide wurden umgebracht. Ein Schicksal, das die meisten von Kats Angehörigen teilten. Viele wurden verraten, unter anderem auch, weil ein „Kopfgeld“ in den Niederlanden gezahlt worden sei.
Da sie mitten im Krieg zur Welt gekommen war, sahen ihre leiblichen Eltern die Chance, das Baby zu verstecken und so ihr Leben zu retten. Das jahrelange Leben unter dem falschem Namen Rita und die Verdrängung ihrer Identität traumatisierten Rozette Kats. Sie sei ein ängstliches Kind geworden, das eine große Schauspielerin wurde, weil niemand ihr die Angst ansehen sollte. Auf Bildern sehe sie immer sehr glücklich aus. Man habe ihr nicht ansehen können, wie es innerlich in ihr aussieht.
„Wenn man so aufwächst, geht etwas falsch.“ Sie habe nicht umgehen können mit Worten wie Krieg, wie Jude, Anderssein, Tod. Diese Worte habe sie, bildlich gesprochen, „in einen schwarzen Eimer gesteckt, den sie in ihrem Leib mittrug und der immer voller wurde, immer schwerer“. Sie habe nie gewagt, ihre Grenzen auszuloten.
Die Auseinandersetzung mit den eigenen Schicksalschlägen zog sich durch das ganze Leben von Kats. Da ihr Onkel der einzige weitere Überlebende in der Familie war, wur- de ihm die Vormundschaft übertragen.


Mit zwölf Jahren hatte sie 
sich erstmals getraut, ihn nach ihren echten Eltern zu fragen. Antworten bekam sie nie. Erst kurz vor seinem Tod fragte sie ihn erneut nach ihren Eltern. Aus einer Ledertasche zog er ein Fotoalbum heraus. Hieraus gab er ihr das Hochzeitsfoto der Eltern. Den Rest schloss er wieder in den Schrank ein.

Mit 20 Jahren begegnete Kats dem Mann, der später ihr Ehemann wurde und mit dem sie zwei Kinder bekommen habe. Der Mann sei zufällig auch ein Jude gewesen und zufällig auch ohne Familie. „Als er mir seine Geschichte erzählte, habe ich erst gewagt, zu erzählen, dass ich nicht Rita, sondern Rozette Kats und meine Eltern eigentlich nicht meine Eltern waren und so weiter.“ Fast alles sei gescheitert in ihrem Leben und letztendlich auch ihre Ehe.

Kats erzählte weitere Stationen, bevor sie berichtete, dass sie von ihrer Pflegemutter mit 18 Jahren ein Präsent bekommen habe, das die direkte Verbindung zu ihren biologischen Eltern bedeutete. Sie erhielt die zwei Eheringe sowie eine Uhr ihrer leiblichen Mutter. Den einen Ehering tauschte sie für eine Kette ein, den anderen ließ sie zu einem Davidstern einschmelzen und hängte ihn an die Kette. Die zwei Eheringe ihrer Pflegeeltern trägt sie seit deren Tod an ihrer Hand.

Kats: „So verrückt kann man sein. Das ist meine Geschichte.“ Nach einer langen Pause setzte Beifall für Kats ein. Die Schülervertreter Emily Pförtner und Sydney Golis überreichten ihr Blumensträuße. Zum Abschluss der vom Lokalen Aktionsplan des Bundesprogramms Demokratie leben hatten die Schüler die Gelegenheit, sich die Dokumente anzuschauen, die Kats mitgebracht hatte.

Quelle: GK

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